Managementsysteme und Auditoren in einer sich wandelnden Welt

Herausforderungen, Kompetenzen und Weiterbildung

In einer Zeit, in der sich die Welt rasant verändert, stehen Managementsystembeauftragte und Auditoren vor vielen Herausforderungen. Die gegenwärtige politische Landschaft ist geprägt von Instabilität und Unsicherheit für Unternehmen, während der technologische Fortschritt, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, sowohl immense Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Informationssicherheit, Bias und die Gefahr von Propaganda sind nur einige der kritischen Themen, die es zu bewältigen gilt.

Gleichzeitig zwingt uns der Klimawandel zu einem grundlegenden Umdenken und Handeln. Der Übergang zu einer CO2-neutralen Gesellschaft ist nicht mehr nur eine Option, sondern eine dringende Notwendigkeit. Diese komplexen und miteinander verknüpften Herausforderungen erfordern in Unternehmen eine neue Generation von Fachleuten, die nicht nur fachlich kompetent, sondern auch technologisch versiert, strategisch denkend und sozial empathisch sind.

Die Rolle der Managementbeauftragten und Auditoren

In diesem Kontext erweisen sich Managementsysteme als unverzichtbare Werkzeuge für Unternehmen, um in unsicheren Zeiten Strategien effektiv in die Praxis umzusetzen. Sie optimieren nicht nur Chancen, sondern helfen auch, Risiken proaktiv zu managen. Managementsysteme dienen der praktischen Implementierung von Unternehmensstrategien, indem sie die Einhaltung und Weiterentwicklung der im Unternehmen geltenden Normen, Werte und Regeln sicherstellen.

Die Rolle der Managementbeauftragten und Auditoren wird in dieser komplexen und sich rasch wandelnden Umgebung zu einer Schlüsselrolle. Diese Fachleute müssen nicht nur über technisches Wissen verfügen, sondern auch in der Lage sein, die strategischen Ziele des Unternehmens zu unterstützen und soziale Entwicklungen zu berücksichtigen. Ihre Fähigkeit, fortlaufend Kompetenzen zu erweitern, ist entscheidend, um den Anforderungen an moderne Managementsysteme gerecht zu werden und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten.

Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung

Wenn vorhandene Fähigkeiten dazu nicht ausreichen, müssen neue durch Lernen erworben werden, sei es durch praktische Erfahrungen oder Impulse von außen wie Schulungen und Coaching. Doch theoretisches Wissen allein reicht nicht, um den Arbeitsalltag zu verändern. Erst wenn daraus Maßnahmen und Handlungen abgeleitet werden, entsteht Kompetenz.

Daher geht es in der Zukunft nicht darum, Wissen anzuhäufen und Informationsquellen geschickt zu nutzen, sondern vielmehr darum, wie man in der neuen Welt navigiert und Ergebnisse durch und mit Menschen erzielt. Doch wie funktioniert nun dieser Prozess am besten?

Formate und Methoden der Weiterbildung

Auf diese Frage gibt es keine einheitliche Antwort. Jede Person hat andere Vorkenntnisse und Erwartungen an ein Training sowie vor allem ein eigenes Lerntempo. Damit müssen Schulungsanbieter umgehen. DNV hat für Schulungen im Bereich der Managementsystem-Zertifizierung einen ganz eigenen Weg entwickelt.

Inhaltlich ist es bei Managementsystemtrainings besonders wertvoll viel Erfahrung in der Auditierung dieser Systeme zu haben. DNV baut die Trainings daher auf Basis von Millionen von Auditdaten der Kunden mit Hilfe der Datenbank Lumina weltweit auf. Darin kann analysiert werden, welche Herausforderungen sie haben und welche Lösungen es für diese gibt. Dies wird inhaltlich für die Trainings genutzt. Auch die persönliche Auditierungserfahrung der Trainerinnen und Trainer ist ein entscheidender Faktor bei der praxisnahen Vermittlung von Wissen. So ist es hinterher einfacher das gelernte Wissen im Arbeitsalltag zu integrieren.

Doch es ist nicht nur wichtig, die richtigen Inhalte zu vermitteln, sondern auch das passende Format zu identifizieren. Neben den klassischen Auditorentrainings – sei es online oder vor Ort – werden zunehmend andere digitale Formate in der Aus- und Weiterbildung von Managementbeauftragten und Auditoren eingesetzt.

Eine weit verbreitete Methode ist das E-Learning. Diese Trainings sind als Selbststudium konzipiert und werden von Anbietern wie DNV angeboten. DNV kann durch seine Verbindung mit dem Zertifizierungsgeschäft die Herausforderungen der Kunden bei der Implementierung und fortlaufenden Verbesserung von Managementsystemen gut nachvollziehen. Daher konzentrieren sich die Trainings von DNV besonders auf Bereiche, in denen diese spezifischen Kompetenzen erforderlich sind.

Die Methode „Blended Learning“ kombiniert traditionelle Präsenzveranstaltungen mit Online-Lernmodulen und bietet so eine ausgewogene Mischung aus direkter Interaktion und digitalem Lernen. DNV setzt zunehmend auf dieses Konzept. So bündeln wir z.B. unsere eLearnings zu den einzelnen Managementsystemstandards mit unseren bewährten internen Auditorentrainings. Trainings für leitende Auditoren werden zunehmend als Blended Learning durchgeführt. Vor dem Präsenzteil werden in umfangreichen eLearnings das Wissen über die Standards und deren Interpretation vermittelt. Während des anschließenden Präsenztrainings konzentriert man sich auf die Interaktion und die Vermittlung praktischer Fertigkeiten des Auditierens.

Peer-to-Peer-Learning und kollaborative Lernumgebungen sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten in Foren, sozialen Medien und virtuellen Klassenzimmern entstehen neue Ideen und tiefere Einblicke. DNV bietet hier über verschiedene Gruppen in LinkedIn eine Plattform für den Austausch an.

Dank der Digitalisierung stehen uns diese modernen Lernmethoden zur Verfügung, die uns helfen, Wissen effizienter zu erwerben und unsere Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern.

Handlungsempfehlungen

Aus diesen Erkenntnissen lassen sich die folgenden Handlungsempfehlungen ableiten:

  • Einsatz von E-Learning und Blended Learning: Nutzen Sie die vielfältigen digitalen Lernangebote, um Ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten. Besonders kombinierte Ansätze wie Blended Learning bieten eine ausgewogene Mischung aus Online-Lernen und direkter Interaktion.
  • Integration von Microlearning: Integrieren Sie kurze, prägnante Lerneinheiten in Ihren Alltag, um Wissen schnell aufzunehmen und zu festigen.
  • Förderung von Peer-to-Peer-Learning: Nutzen Sie den Austausch mit Kollegen und Gleichgesinnten in Foren, sozialen Medien und virtuellen Klassenzimmern. Der gegenseitige Austausch kann zu neuen Ideen und tieferen Einblicken führen.

Und am allerwichtigsten ist …

So wirksam und unverzichtbar Managementsysteme und Audits als Werkzeuge bei richtiger Anwendung und mit dem notwendigen Top-Management-Support auch sein können, dürfen wir nie vergessen, dass es im Arbeitsalltag um Menschen geht. Wie bringt man Menschen dazu, Dinge zu tun, vor denen sie vielleicht etwas Hemmungen haben? Wie überzeugt man Kolleginnen und Kollegen, die andere Schwerpunkte setzen? Wie sammelt man Informationen und macht sie so transparent, dass daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden können? Wo fordert man absolute Disziplin, zum Beispiel im Prozessmanagement ein, um Risiken für die eigene Organisation zu minimieren? Und wo greift man die in der Praxis oft vorhandenen kleinen Umgehungsstraßen auf, um das effiziente und nachhaltige Funktionieren des lebenden Organismus einer Organisation in das Managementsystem zu integrieren?

All das sind Fertigkeiten, die ein guter Auditor oder eine gute Auditorin haben sollte. Das verlangt ein hohes Maß an theoretischem Wissen, aber vor allem auch soziale Kompetenz, langen Atem, Geduld und funktioniert am besten mit etwas Augenzwinkern und Humor.

Viel Erfolg beim nächsten Audit!

04.02.2025 10:54:00

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