Was ist Verbrauchern beim Kauf von Lebensmittel- und Getränkeprodukten wichtig?
Verbraucher vertrauen darauf, dass Marken sichere Lebensmittel liefern
Die Lebensmittelsicherheit ist ein Hauptanliegen der Verbraucher, die zudem dazu neigen, verpackten Markenlebensmitteln am stärksten zu vertrauen. Während 48,4% der Befragten Marken voll und ganz vertrauen, vertrauen 85% ganz oder teilweise darauf, dass die Produkte sicher sind. Die Menschen fühlen sich in Bezug auf die Sicherheit des Produktes grundsätzlich beim Kauf unverpackter Lebensmittel weniger wohl. Lediglich 31,4% halten die Lebensmittelsicherheit deshlab für selbstverständlich, immerhin 80,3% trauen ihr hingegen entweder ganz oder zumindest in gewisser Weise. Das geringste Vertrauen wird in verpackte Produkte gesetzt, wenn keine Marke oder Unternehmen sichtbar sind. Nur 68,6% vertrauen markenlosen verpackten Produkten ganz oder teilweise.
Direkte individuelle Auswirkungen beschäftigen die Befragten am meisten
Verbraucher wünschen sich Sicherheit in Bezug auf Aspekte, die sich direkt auf sie selbst auswirken. Bei der Frage nach den Themen, zu denen sie mehr Information und Transparenz begrüßen würden, standen Lebensmittelsicherheit (55,1%) und Gesundheitsfragen (53,4%) an an der Spitze der Liste. Die weiter gefassten Nachhaltigkeitsthemen wie Umwelt (38,4%) und soziale Aspekte (34,7%) waren von geringerem Interesse und nur für jeden dritten Verbraucher von Bedeutung.
Gesundheitsthemen: Produktinhalt und -sicherheit stehen im Vordergrund
Bei konkreter Nachfrage, welche Gesundheitsfragen sie am meisten beschäftigen, scheinen Produktinhalt und -sicherheit von besonderer Bedeutung zu sein. Die Befragten würden mehr Informationen und Transparenz über den Inhalt der Produkte (65,2%) und darüber, wie die Lebensmittelsicherheit vom Erzeuger bis zum Verbraucher gewährleistet wird (62,8%), begrüßen. Es folgen Hygienepraktiken zur Vermeidung von Kontamination (58,8%) und Informationen zu Allergenen oder potenziell gefährlichen Inhaltsstoffen (57,6%).
Umweltthemen: Auswirkungen der Produktion stehen im Vordergrund
Unter den Umweltthemen, zu denen die Verbraucher mehr Information und Transparenz begrüßen würden, dominieren die Auswirkungen der Produktion. Die Nachhaltigkeit der Verpackung (67,8 %) und die Verwendung organischer Inhaltsstoffe (57,6 %) stehen dabei im Vordergrund. Danach folgen Einzelheiten zu weiter gefassten Themen wie Treibhausgasemissionen (50,6%) und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume sowie Schutz der biologischen Vielfalt (49,6%).
Soziale Themen: Lebensmittelabfälle relevanter bewertet als Arbeitnehmerrechte
Auf die Frage nach der Bewertung spezifischer sozialer Themen gaben die Verbraucher an, dass sie zunächst mehr Informationen und Transparenz über die Bemühungen zur Verringerung der Lebensmittelabfälle begrüßen würden (61,3%). Danach folgen Themen, welche die Rechte der Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette betreffen, d.h. Arbeitsbedingungen auf Feldern und in Fabriken (56,3%) sowie Menschenrechte (55,5%). Gefolgt von der Selbstbestimmung der Arbeitnehmer und der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften (38,3%).
Andere Nachhaltigkeitsthemen: Informationen über Produktherstellung erwünscht
Neben anderen Nachhaltigkeitsthemen möchten die Verbraucher mehr über den Produktionsprozess erfahren. Die Herkunft des Produkts und der Inhaltsstoffe (63,7%) ist ihre erste Sorge. Es folgen der Respekt für das Wohlergehen der Tiere (52,5%), die Offenlegung des gesamten CO2-Fußabdrucks (43,9) und die eindeutige Angabe der veganen oder tierischen Inhaltsstoffe (39,3%).
Insgesamt ist die Transparenz bei den Inhaltsstoffen und der Sicherheit der Produkte am wichtigsten
Als die Befragten themenübergreifend aus den Kategorien Gesundheit, Umwelt, Soziales sowie Nachhaltigkeit ihr Hauptanliegen benennen sollten, scheinen die größten Gedanken der Verbraucher vor allem darum zu kreisen, woraus das Produkt besteht und wie seine Sicherheit gewährleistet wird. Sie wünschen sich mehr Informationen und Transparenz zu Themen, die sie als Einzelpersonen direkt betreffen. Ein klarer Hinweis auf den Inhalt, die Herkunft der Inhaltsstoffe, Hygienepraktiken zur Vermeidung von Kontaminationen und wie die Lebensmittelsicherheit vom Erzeuger bis zum Verbraucher gewährleistet wird, sind unter den Top 5 zu finden. Auf Platz 4 der Liste schaffte es zudem noch ein Thema, das in den Medien weltweit ziemlich konstant vertretenist: die Nachhaltigkeit von Verpackungen.
Das Produkt selbst stellt die primäre Informationsquelle dar
Auf der Suche nach Produktinformationen zu Qualität, Sicherheit, Umwelt, sozialen und gesundheitlichen Fragen greifen die Verbraucher gezielt auf das Produkt zurück. Insgesamt 48,8 % der Befragten schauen vor allem auf Etiketten, QR-Codes oder Texte, die auf das Produkt aufgedruckt sind. Andere bevorzugte Quellen reichen von unternehmens- bis beziehungsorientierten Quellen. Etwa 31,4% besuchen die Webseite des Herstellers, während 28,4% sich auf Werbung berufen. Insgesamt 27,3 % wenden sich an Familien und Freunde oder nutzen soziale Medien (24,1 %). Darüber hinaus vertrauen die Verbraucher eher den von konkreten Marken bereitgestellten Informationen. Während 89,5% den spezifischen Marken in hohem Maße (42%) oder in Teilen vertrauen, sagen nur 63,7% dasselbe für Informationen, die durch markenlose Lebensmittel bereitgestellt werden.
Kommunikation als Schlüssel zur Erlangung von Mehrwert durch unabhängige Verifizierung und Zertifizierung
Insgesamt 67,5% der Studienteilnehmer würden mehr bezahlen, wenn die Informationen zu Qualität, Sicherheit, Umwelt, sozialen und gesundheitlichen Aspekten eines Produkts von einer unabhängigen dritten Partei überprüft wurden. Der Anteil steigt auf 69%, wenn das Lebensmittelprodukt oder sein Hersteller nach einem anerkannten Qualitäts- oder Lebensmittelsicherheitsstandard zertifiziert wurde. Die sogenannten Millennials sind eher geneigt, für eine solche Zusicherung zu zahlen, wobei die Generation Z (Alter 18-24) zehn Prozentpunkte und die Generation Y (Alter 25-39) sieben Prozentpunkte über dem Durchschitt lag. Allerdings gab einer von zwei Verbrauchern an, dass er nicht wisse, wie er überprüfen könne, ob ein Produkt oder Unternehmen zertifiziert wurde oder nicht. Es scheint ein großer Vorteil zu sein, wenn Unternehmen ihre Zertifizierung direkt an die Verbraucher kommunizieren könnten.
QR-Codes haben ein beträchtliches Potenzial, Verbraucher zu aktivieren
Die meisten Verbraucher kennen QR-Codes. Doch während bereits 45,7% den QR-Code eines Produkts bemerkt oder gescannt haben, verwenden nur 18,5% ihn regelmäßig. Es scheint eine Tendenz zu einem höheren, regelmäßigen Gebrauch zu geben, wenn das Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit geringer ist und die Kontrolle als individuelle Verantwortung angesehen wird. In China scannen 39% regelmäßig QR-Codes.
Die Zahlen steigen drastisch an, wenn QR-Codes Zugang zu detaillierten Informationen über die Herkunft und Echtheit des Produkts ermöglichen. Dann würden 65% zu regelmäßigen Nutzern werden, was darauf hindeutet, dass QR-Codes für die Weitergabe von Hintergründen zum Produkt ein unausgeschöpftes Potenzial für Unternehmen darstellen. Unternehmen, die in der Lage sind, den Verbrauchern klar zu machen, dass der QR-Code das Tor zu den von ihnen gesuchten Informationen ist, können einen direkten Kanal zu den Verbrauchern aufbauen und ihre Produkte differenzieren.