Wie engagierst du dich?
Seit November 2015 bin ich Mentorin bei Zeit für Zukunft – Mentoren für Kinder e.V. Ich treffe mich wöchentlich mit der jetzt 15-jährigen Mary. Gemeinsam probieren wir Neues aus und entdecken Hamburg. Natürlich – und das ist mindestens genauso wichtig – habe ich immer ein offenes Ohr für sie. Inzwischen sind wir gute Freundinnen.
Neben meiner Patenschaft arbeite ich seit Anfang 2021 als Vereinsmitglied ehrenamtlich mit, seit April 2022 bin ich im Vorstand. Hier werde ich jetzt die Aufgaben des Schatzmeisters übernehmen. Außerdem betreue ich unsere ehemaligen, jetzt erwachsenen Mentees und verfolge ihren Werdegang. Und ich kümmere mich um unsere jährliche Mentorenbefragung, einen wichtigen Baustein unserer Qualitätssicherung bei der Betreuung unserer über 150 Tandems (so nennen wir die Paare aus Mentor + Mentee).
Wie bist du zu deiner ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen?
Auf einem Stadtteilfest bin ich auf einen Info-Stand von Zeit für Zukunft - Mentoren für Kinder e.V. gestoßen und habe mir einen Flyer mitgenommen. Es hat dann noch ein paar Monate gedauert, bis ich mir ein Herz gefasst habe und in die Patenschaft gestartet bin, aber ich habe es nie bereut. Ganz im Gegenteil habe ich sehr, sehr viel zurückbekommen, ganz besonders von meiner Mentee.
Was motiviert dich?
Vor allem meine eigene Mentee Mary! Mitzuerleben wie sie sich über die Jahre entwickelt, ist einfach schön. Ich freue mich besonders, wenn sie durch mich etwas Neues kennenlernt oder wir gemeinsam ein Ziel erreichen. Nicht zuletzt lerne ich aber auch viel von meiner Mentee. Durch sie bin ich aus meiner gewohnten Bubble herausgekommen und habe ganz andere Lebensumstände, eine andere Kultur kennengelernt.
Außerdem motiviert mich die Zusammenarbeit im Verein: Bei Zeit für Zukunft sind wir alle mit Herzblut dabei. Das gilt für unsere professionellen Mentoring-Beraterinnen, die unsere Tandems individuell betreuen und ihnen bei Fragen immer zur Seite stehen. Und das gilt für unsere ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, die – alle mit Mentoring-Erfahrung – unterschiedlichste Aufgaben übernehmen, vom Fundraising bis zu den Gruppenveranstaltungen.
Kannst du deine beruflichen Fähigkeiten einbringen?
Sicherlich sind meine Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Berufsleben hilfreich bei der Arbeit für den Verein.
Aber ich möchte die Frage auch umdrehen, denn durch das Mentoring und die Mitarbeit im Verein lerne ich auch immer wieder etwas dazu, das sich auch bei meiner Arbeit als nützlich erweist. (Diesen Effekt haben wir bei Zeit für Zukunft sogar in ein spezielles Programm zur Persönlichkeitsentwicklung für Mentoren – „Horizonte öffnen“ –gegossen.)
In beiden Fällen habe ich öfter Kontakt zu Kollegen bzw. Eltern und Kindern aus anderen Kulturen und/oder mit gegensätzlichen Wünschen und Anforderungen. Das fördert den Perspektivwechsel und die Kommunikation mit dem Gegenüber.
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