Neue ISO-Anforderung zur Unterstützung der Klima-Agenda
Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat ihre zertifizierbaren Managementsystem-Standards ergänzt. Unternehmen müssen bei ihrer Kontextanalyse nun immer auch die Relevanz von Risiken des Klimawandels berücksichtigen.
Die ISO veröffentlichte eine Ergänzung bestehender und neuer Managementsystem-Standards, nach denen sich Unternehmen zertifizieren lassen können. Darin wird von den Unternehmen verlangt, dass sie die Relevanz der Risiken des Klimawandels bei ihrer Kontextanalyse und der Ermittlung von Erfordernissen und Erwartungen interessierter Parteien stets berücksichtigen. Die Änderung folgt auf die Londoner Erklärung der ISO, mit der sie sich verpflichtet hat, den Klimawandel zu bekämpfen und einen Beitrag zur Klima-Agenda zu leisten.
„Der Klimawandel ist eine der größten ökologischen Herausforderung vor denen wir stehen und erfordert eine dringende und gemeinsame Anstrengung. Wir bei DNV sehen dies als eine Chance, den Klimawandel auf die Unternehmensagenda zu setzen und bestehende Instrumente wie Managementsysteme zu nutzen, um positive Beiträge zu leisten", sagt Barbara Frencia, CEO von Business Assurance bei DNV.
Bei manchen Standards denkt man vielleicht nicht zuerst an Risiken des Klimawandels. Die ISO möchte mit den Ergänzungen diese Verbindung auch nicht erzwingen. Vielmehr sollen die neuen Anforderungen in Kapitel 4 der ISO-Standards sicherstellen, dass jede Organisation den Klimawandel in ihre Kontextanalyse einbezieht. Wenn es als relevant erachtet wird, muss der Klimawandel bei der Gestaltung und Umsetzung des Managementsystems selbst berücksichtigt werden.
Das Verstehen der Organisation und ihres Kontexts sowie der Bedürfnisse und Erwartungen interessierter Parteien ist etwas, was zertifizierte Unternehmen bereits tun. Es handelt sich also nicht um eine wesentliche Änderung oder neue Maßnahme. Allerdings müssen Unternehmen von nun an stets die Relevanz der Risiken des Klimawandels als Teil dieser Analyse berücksichtigen.
Treibhausgase, globale Erwärmung und Klimawandel stehen seit mehr als 30 Jahren auf der Tagesordnung und beschäftigen Regierungen, Behörden, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und die Gesellschaft im Allgemeinen.
„Viele unserer Kunden leisten bereits einen großen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Für diejenigen, die erst am Anfang stehen, sehen wir dies als eine Chance, ihre eigenen Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bewerten und einen strukturierten Ansatz zu wählen, um einen Beitrag zu leisten", sagt Barbara Frencia.
Die vollständige Liste der Normen, die von der Anpassung betroffen sind, finden Sie im gemeinsamen Kommuniqué von IAF und ISO hier.