ATEX- und IECEx-Zertifizierung für mechanische Geräte (nicht-elektrische Geräte)

Von der Grundvoraussetzung für die Aufbewahrung technischer Unterlagen bis hin zur technischen Unterstützung bei der Vorbereitung der technischen Unterlagen und der freiwilligen vollständigen Zertifizierung von Einzelprüfungen.

Gemäß ATEX 2014/34/EU unterscheidet sich der Ansatz für mechanische (nicht-elektrische) Geräte von dem für elektrische Geräte verwendeten Konformitätsbewertungsverfahren

Die überwiegende Mehrheit der nicht-elektrischen Geräte ist durch eine Eigenkonformitätserklärung des Geräteherstellers abgedeckt. Der Hersteller muss in der Regel ein versiegeltes technisches Dokument bei einer benannten Stelle hinterlegen, das über einen Zeitraum von 10 Jahren aufbewahrt wird. Gemäß IECEx reicht eine Eigenkonformitätserklärung nicht aus, um die Konformität zu bewerten, sondern ist eine vollständige Bewertung durch eine IECEx-Zertifizierungsstelle erforderlich.

Sowohl Hersteller als auch Endverbraucher fordern zunehmend eine stärkere Einbeziehung von akkreditierten Drittzertifizierungsstellen in den Compliance-Prozess.

Technische Anforderungen

Die Zertifizierung von mechanischen (nicht-elektrischen) Geräten erfordert eine Bewertung der potenziellen Zündquellen der Geräte (definiert durch die EN 1127) anhand einer gründlichen Zündgefahrenbewertung (definiert durch die EN 13463-0, nach einer Übergangsfrist ersetzt durch ISO/EN 80079-36). Die Norm enthält Empfehlungen für die Durchführung einer Zündgefahrenbewertung, die vom Hersteller berücksichtigt werden sollten.

Die Zündgefahrenbewertung umfasst den Normalbetrieb sowie erwartete und seltene Störungen. Nach der Identifizierung der Geräterisiken sind Migrationsmaßnahmen durchzuführen oder Zündungen zu verhindern, indem anerkannte Schutzkonzepte auf die Zündquellen angewendet werden (wie in der EN 13463-Serie und ISO/EN 80079-37 beschrieben).

Im Anschluss an die Phase der Geräteentwicklung und die Zündgefahrenbewertung sowie die Anwendung aller erforderlichen Risikomanagement- und Schutzmaßnahmen sollte der Hersteller das geeignete Konformitätsbewertungsverfahren wählen.

Im Rahmen des Verfahrens müssen technische Unterlagen erstellt werden.

Inhalt der technischen Dokumentation

• Allgemeine Beschreibung des Geräts;
• Konstruktions- und Fertigungszeichnungen;
• Zündgefahrenbewertung (gemäß den in der jeweiligen Norm definierten Anforderungen, in der Regel EN 13463 oder ISO 80079-36);
• Technische Dokumentation, die die Normen definiert, die zum Nachweis der Konformität verwendet wurden und den Nachweis dafür dokumentiert (in der Regel eine Konformitätserklärung und Checkliste für die angewandten Normen);
• Berechnungen, Messungen und Ergebnisse aller durchgeführten Prüfungen sowie Kalibrierungsprotokolle für Prüfmittel.

Verwandte Richtlinien, Vorschriften und Normen

ATEX-Richtlinie – 2014/34/EU (ersetzt die ursprüngliche ATEX-Richtlinie 94/9/EG).
IECEx – Das IEC-System zur Zertifizierung nach Normen für Geräte zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen.